Wie erstelltst Du den perfekten Lebenslauf?

Grundlegende Informationen
Der Lebenslauf, auch CV (Curriculum Vitae) ist das primäre Dokument Deiner Bewerbung. Um zu verstehen, worauf es im Lebenslauf wirklich ankommt und warum der Lebenslauf im Fokus Deiner Bewerbungsunterlagen steht, sollten wir uns einmal den Prozess nach dem Eintreffen Deiner Bewerbung im Unternehmen anschauen:
Die erste Instanz im Auswahlverfahren des ausschreibenden Unternehmens ist in den meisten Fällen eine fachfremde Person, wie beispielsweise ein Personaler, ein Azubi, ein Student oder auch Sekretär. Aus diesem Grund kommt es häufig im ersten Stepp zu einem „einfachen“ respektive oberflächlichem Abgleich zwischen Deinem Lebenslauf und den Anforderungen aus der Stellenausschreibung. Darüber hinaus entscheiden häufig, sowohl in dieser Station Des Bewerbungsprozesses, als auch in der nachfolgenden Stationen, die ersten Sekunden bei der Durchsicht des Lebenslaufs über eine Ablage auf dem Stapel „Zu- oder Absagen“. Richtig, der erste Blick geht i. d. R. auf Deinen Lebenslauf und nicht auf Dein Anschreiben, auch wenn letzteres natürlich auch wichtig ist. Aus diesem Grund ist es essentiell, dass Du Deinen Lebenslauf genau auf die ausgeschriebene Stelle zuschneidest, auf die Du Dich bewirbst.
Da Du Interesse an der ausgeschriebenen Stelle hast, sollest Du bereits einige Abschnitte in Deiner beruflichen Laufbahn hinter Dir haben oder Fachkenntnisse aufweisen können, die sich mit der Stellenausschreibung decken. Nehme diese Punkte auf jeden Fall auf und hebe sie beispielsweise durch fettgedruckten Text hervor. Wichtig ist hier wirklich, dass Du Dir Gedanken machst, was musst Du für die ausgeschriebene Position mitbringen bzw. was mit den Anforderungen aus der Stellenausschreibung überhaupt gemeint ist. (Hierzu findest du auch in meinem Buch „Beeindruckend Bewerben“ ein Tool, mit dem Du jede Stellenausschreibung detailliert analysieren kannst. Dieses Werkzeug hilft Dir hauptsächlich für die Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch, aber auch bereits bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen, wie dem Lebenslauf und dem Anschreiben.)
Wie gesagt, es geht darum, dass Du den Recruiter und anschließend die Fachabteilung von Dir überzeugst. Mache es dem Leser also auch so einfach wie möglich die Inhalte Deiner Bewerbung zu greifen. Das beinhaltet auch, dass Dein Lebenslauf einen aufgeräumten und übersichtlichen Eindruck vermitteln sollte. Aus diesem Grund ist es nicht erforderlich alle Inhalte auf eine Seite zu quetschen. Verwende gern mehrere Seiten. Als Richtwert für die Seitenanzahl empfehle ich Dir 2 bis 3 Seiten. Nimm lieber eine Seite mehr, als eine Seite zu wenig.
Struktur des Lebenslaufs
Schauen wir uns nun den Aufbau Deines Lebenslaufs an. Es ist wichtig, dass Du auf jeder Seite in einem einheitlichen Header Deine persönlichen Daten, wie Name, Adresse, Telefonnummer und Emailadresse implementierst. Sollte mal etwas bei Deinen Unterlagen im Unternehmen durcheinanderkommen, ist es so möglich, jede Seite auch Dir als Bewerber wieder zuordnen zu können. Es liegt bei Dir, ob Du Dein Geburtsdatum, Deinen Familienstand und Deine Kinder mit Alter angibst. Ich persönlich würde diese Angaben allerdings immer mit in Deinen Lebenslauf aufnehmen. Überlege Dir – sollten diese zurückgehaltenen Informationen für Deinen potentiellen Arbeitgeber ein Ausschlusskriterium sein, dann können sich beide Parteien Zeit und Aufwand sparen, wenn diese Informationen asap mitgeteilt werden und es nicht zu einem „überflüssigen“ Bewerbungsgespräch kommt.
Damit Du Den Recruiter vollends mit Deinem Lebenslauf überzeugen kannst, ist es ein kluger Schachzug, dass Du ein Deckblatt erstellt, welches als eine Art Teaser für Deinen Lebenslauf dient. In diesem Deckblatt kannst Du neben einem seriösen Bewerbungsfoto, bereits eine Kurzbeschreibung von Dir mit wichtigen Punkten aus Deiner bisherigen Laufbahn implementieren – Denk hier wieder an das Matching zur Stellenausschreibung. Du kannst an dieser Stelle auch mit 3 bis 5 Bullet Points zu Deinen wichtigsten Stationen arbeiten. Darüber hinaus kannst Du in diesem Teaser Deine berufliche Zielsetzung und Vision erläutern. Im Idealfall sind diese Punkte deckungsgleich mit den Unternehmenszielen und der Vision des Unternehmens. Du kannst an dieser Stelle auch zusätzliche, besondere berufliche Erfolge erwähnen.
Nach dem Teaser folgen Deine chronologisch angeordneten beruflichen und schulischen Stationen auf der oder den nächsten Seiten. Nimm für jede Station die Du aufzählst folgende Komponenten auf: Zeitraum, Art des Abschlusses oder Position; in kurzen Stichpunkten deine Aufgaben, Standort bzw. Einrichtung inkl. Stadt). Beginn mit der aktuellsten Station und gehe dann von diesem Ausgangpunkt zeitlich zurück. Solltest Du ehrenamtliche Tätigkeiten oder Nebentätigkeiten ausüben oder ausgeübt haben, die Dir Erfahrung oder Fähigkeiten vermittelt haben und sollten diese sich mit den Anforderungen aus der Stellenausschreibung decken oder decken könnten, nimm sie auf jeden Fall mit auf.
Wenn Du bereits viele Stationen durchlaufen hast, kannst Du neben der chronologischen Struktur zusätzlich Deine Stationen auch nach Bereichen anordnen. D.h. solltest Du z.B. während Deines Studiums mehrere Nebentätigkeiten ausgeübt haben, die du angeben möchtest, kannst Du diese Tätigkeiten und Stationen auch unter extra Rubriken anordnen – z.B. „akademische Ausbildung“ und „studiumsbegleitende Tätigkeiten“.
Fast geschafft – nun folgen Deine Erfahrungen und Fähigkeiten. Du beginnst als erstes Damit Deine Sprachkenntnisse anzugeben. Deine Sprachkenntnisse werden in eine der folgenden Abstufungen angegeben: Grundkenntnisse, Gute Kenntnisse (in Word und Schrift), Sehr gute Kenntnisse (in Wort und Schrift, Verhandlungssicher oder Muttersprache. Alternativ kannst du dich nach dem Europäische Referenzrahmen richten:
- C2 = Sprachkenntnisse auf Muttersprachniveau (kompetente Sprachverwendung)
- C1 = fließende bis verhandlungssicher Sprachkenntnisse (kompetente Sprachverwendung)
- B2 = fließendes Sprachniveau (selbstständige Sprachverwendung)
- B1 = gute Sprachkenntnisse (selbstständige Sprachverwendung)
- A2 = vertiefte Grundsprachkenntnisse (elementare Sprachverwendung)
- A1 = erste Grundsprachkenntnisse (elementare Sprachverwendung)
Im Idealfall untermauerst du deine Sprachfähigkeiten mit einem beigelegten Zertifikat.
Nach der Angabe Deiner Sprachfähigkeiten folgenden weitere Angaben, wie Softwarekenntnisse oder spezielle Lizenzen oder Seminare, die Du erworben oder absolviert hast.
Abschließend implementierst Du das aktuelle Datum auf der letzten Seite Deines Lebenslaufs so, dass Du genug Platz für Deine Unterschrift lässt und speicherst das Dokument im pdf-Format ab, um Deinem Lebenslauf mit Deiner digitalen Unterschrift den letzten Schliff zu verleihen. Solltest Du Deine Bewerbung auf dem Postweg versenden, unterschreibe jedes Dokument handschriftlich.
Weiterführende Tipps
Du solltest eine seriöse Emailadresse verwenden. Falls Du noch keine seriöse Emailadresse besitzt, erstelle Dir beispielsweise eine Emailadresse mit Deinem vollständigen Namen – Beispiel: max.mustermann@googlemail.com.
Achte auf die Rechtschreibung, verwende im Idealfall ein Programm mit Rechtschreibprüfung. Eine weitere Person zum Korrekturlesen zu involvieren ist auch immer empfehlenswert.
Wie bereits erwähnt, ist es ebenso wichtig, dass Du Deinen Lebenslauf im pdf-Format abspeicherst, so kannst Du sicher sein, dass jeder der Deinen Lebenslauf öffnet keine Probleme mit verschobenen Zeilen, Grafikfehlern o. Ä. hat.
Spare nicht an der Aufnahme eines professionellen und ansprechenden Bewerbungsfotos. Sorge dafür, dass Dein Bewerbungsfoto ein Blickfang wird. Du bist nicht verpflichtet ein Foto einzureichen. Allerdings kann Dir ein sympathisches Bewerbungsfoto in den ersten Sekunden der Draufsicht des Entscheiders zu einem entsprechenden Vorteil verhelfen. Darüber hinaus ist es aus Sicht der Ausschreibenden im Unternehmen immer angenehmer, wenn sie bereits ein Gesicht von Dir vor Augen haben, sollte es zu einem Telefonat oder einer Einladung zum Vorstellungsgespräch kommen.
Wenn Du kleine Lücken im Lebenslauf hast, ist es nicht erforderlich diese Lücken „künstlich“ zu schließen. Bereite Dich lieber entsprechen für das Bewerbungsgespräch vor schlüssig und ehrlich diese Lücke zu erklären. Sollte es doch bereits zu einer längeren Lücke gekommen sein, dann sollte Du diese Stelle entsprechen auch bereits in Deinem Lebenslauf aufnehmen und schriftlich kurz begründen – auch hier ist es für Dich wichtig, dass Du Dich auch darauf vorbereiten, im Bewerbungsgespräch darauf angesprochen zu werden.
Zu guter Letzt ist es immer ratsam eine Mastervorlage für Deinen Lebenslauf zu erstellen. Die Mastervorlage sollte alle obenstehenden Informationen enthalten. Allerdings ist die Mastervorlage nicht auf eine spezielle Stellenbeschreibung angepasst, sondern enthält alle wichtigen schulischen und beruflichen Stationen und Erfolge. Du hast beispielsweise in der Kurzbeschreibung 10 Bullet Point auflisten und kannst dann je nach Bedarf, die unwichtigen Punkte für die Stelle, auf die Du Dich bewerben möchtest, löschen. Mit dieser Mastervorlage hast Du die Möglichkeit durch eine Auswahl aus Deinem Reservoir an Fähigkeiten und Erfahrungen einen, gezielt auf die Stellenausschreibung passenden, Lebenslauf mit wenig Aufwand zu erstellen und dieses Vorgehen immer wieder umzusetzen.
Viel Erfolg bei der Erstellung Deines Lebenslaufs.
Hier findest Du einen Vorlage für Deinen nächsten Lebenslauf!